Klassische Thai Massage

Die Urheberschaft der Thai-Massage wird dem nordindischen Arzt Jivaka-Komarabhacca zugerechnet. Noch heute wird er in Thailand als „Vater der Medizin“ verehrt und in einer Andacht (thai: Wai Khru – ไหว้ครู) zu Beginn der Thai- Massage erwähnt („Om Namo Jivago..“).

Jivaka-Komarabhacca war Zeitgenosse Buddhas und hat im 5. Jahrhundert v. Chr. in Indien gelebt. Er stand in Kontakt zu Buddha und hat ihn und seine Mönchsgemeinde ärztlich betreut.

Fundament der Thai-Massage ist das ayurvedische System der 72000 Energielinien (nadis), von denen in der Thai-Massage zehn (sip sen – สิบเส้น) bearbeitet werden. Über diese Energielinien, auf denen die sogenannten Marmapunkte (Energiepunkte) liegen (im japanischen Shiatsu als Akupressurpunkte bekannt), wird der Mensch nach aryurvedischer Lehre mit Prana (Lebensenergie) versorgt.

Prana kann dem Körper über die Atmung zugeführt werden. In den Dehnpositionen der Thai-Massage verbraucht die Muskulatur Sauerstoff und der Mensch wird angeregt, tiefer zu atmen. Intensive Druckmassagen bewirken ebenfalls eine verstärkte Atmung. Ein tiefer Atem fördert Entspannung und Regeneration (vermehrtes Prana).

Die Thai-Massage besteht aus passiven, dem Yoga entnommenen Streckpositionen und Dehnbewegungen, Gelenkmobilisationen und Druckpunktmassagen. Die zehn ausgewählten Energielinien, die nach ayurvedischer Lehre den Körper als energetisches Netz durchziehen, werden über sanfte Dehnung und mit dem rhythmischen Druck von Handballen, Daumen, Knien, Ellenbogen und Füßen bearbeitet.

Die Thai-Massage findet auf einer Bodenmatte statt. Traditionell dauert sie 1½ Stunden und zeichnet sich durch ihren dynamischen kraftvollen Aspekt aus.